Blau ist meine Lieblingsfarbton. Ich liebe tiefdunkles Mitternachtsblau, genauso wie sommerliches Aquamarin oder ein leuchtendes Himmelblau. Im dritten Teil dieser "Quick Tipp Farben" Reihe geht es um Blautöne im Aquarell. Hast du die ersten zwei Teile verpasst? Weiter unten findest du die Links zu TEIL 1 und TEIL 2.
Lichtechte Blautöne
Bei den unterschiedlichen Herstellern von Aquarellfarben gibt es sehr viele lichtechte Blautöne. Bei Schmincke allein gibt es 72 Töne in der Horadamreihe. Dazu zählen unter anderem sehr beliebte Blautöne wie Indigo, Kobalt, Ultramarin und Coelinblau. Aber auch vielleicht eher unbekanntere Blautöne wie Heliotürkis oder Pariserblau.
Wofür eignet sich welches Blau?
Um einen leuchtend blauen Himmel im Aquarell darzustellen nutze ich gern Coelinblau oder Heliocoelin, denn diese beiden Farben sind dem Cyan sehr ähnlich (Cyan entspricht dem Primärfarbton C in der CMYK Farbenlehre). Beide Farben sind außerdem halblasierend, was besonders zum Tragen kommt, wenn man in mehreren Ebenen malen möchte, also mehrere Farblasuren übereinander legen möchte.
Für eher regnerische Szenen nutze ich gern z.B. Ultramarin oder mische meinem Coelinton etwas Magenta bei. Übrigens beinhaltet das Ultramarin das Pigment PB15 Phthalocyaninblau, das wir auch im Coelinblau finden. Auch das von mir heiß geliebte Paynesgrey (bläulich) wende ich gern für stürmische Himmel an.
Um Schattenfarben zu mischen, eignet sich Indigo sehr gut und auch das Paynesgrey.
Blau in Farbmischungen
Für Grüntöne nutze ich sehr gern Ultramarin und Coelin in Kombination mit Gelb. Um Schattierungen abzudunkeln nehme ich persönlich am liebsten wie oben schon angesprochen, Paynesgrey.
Für Blautöne, die ins Türkis oder Aquamarin tendieren sollen, eignen sich zum Beispiel Kobalttürkis oder auch wieder Coelintöne, die du mit etwas Gelb veränderst, nicht so viel, dass es schon ins Grün geht. Achte auf jeden Fall darauf, dass es in deinem Blau nicht zu viel Rotanteil gibt, wie zum Beispiel beim Französisch Ultramarin.
In Kombination mit Brauntönen ergeben sich tolle Graunuancen, die sich je nach Blauton dann auch wieder abwandeln lassen, sprich: je rötlicher dein Blau, desto wärmer / rötlicher dein Grau. Je grünlicher dein Blau ist, desto grünstichiger wird auch dein Grauton
Bildbeispiel aus meinem Onlinekurs "Ostseefeeling": rötliches Französisch Ultramarin für einen ins Violett tendierenden Sonnenuntergang.
Bildbeispiel aus dem Skizzenbuch: Heliocoelin mit einem Hauch Kadmium Gelb, dass auch in der Mischung vom Schilf auftaucht.